Unter der Leitung von Gustav Schlichting wurden gemeinsam die ersten Hürden genommen – die Freiwillige Feuerwehr entwickelte sich zu einem festen Bestandteil der jungen Gemeinde Vierherrenborn.
Es war nicht nur der Kampf um die Anschaffung jedes einzelnen Geräts oder die Bekämpfung der hier nicht besonders erwähnten häufigen Kaminbrände – in Vierherrenborn wurde schon immer gut gefeuert – sondern es war auch der Einsatz unter dem Stichwort Hand- und Spanndienste, der in Vierherrenborn ganz groß geschrieben wurde und auch heute noch wird.
1967 stellte der bisherige Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Vierherrenborn, Gustav Schlichting, sein Amt aus Altersgründen zur Verfügung. Am 15. April 1968 erhielt er für seine besonderen Verdienste auf dem Gebiet des Feuerlöschwesens die Ehrenurkunde und wurde zum
Ehrenwehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Vierherrenborn ernannt.
Der von den Mitgliedern gewählte Nachfolger Otto Ockenfels wurde
mehrheitlich vom seinerzeitigen Gemeinderat nicht bestätigt, da er zwar den Gruppenführer-Lehrgang, aber nicht den Wehrführer-Lehrgang absolviert hatte. Neuer Wehrführer wurde mit Urkunde vom 25. Oktober 1967 der bisherige stellvertretende Wehrleiter Bernhard Sokolowski, der bereits zu diesem Zeitpunkt an beiden Lehrgängen teilgenommen hatte. Trotz des schriftlichen Widerspruchs des seinerzeitigen Schriftführers,
untermauert mit Unterschriften einiger Gemeindemitglieder, bestätigte das Landratsamt Saarburg mit Schreiben vom 1. November 1967 die ordnungsgemäße Ernennung des Wehrführers Bernhard Sokolowski. Diese Entscheidung war rechtlich begründet mit der Tatsache, dass Bernhard Sokolowski die vom Brandbekämpfungsgesetz vorgeschriebenen Lehrgänge zur Leitung einer Wehr zu diesem Zeitpunkt bereits erfolgreich abgeschlossen hatte. Dies geschah unter dem Gesichtspunkt, den Fortbestand der Freiwilligen Feuerwehr Vierherrenborn nicht zu gefährden. Mit diesem Übergang kündigte sich bereits der Generationswechsel an.
Nicht unerwähnt bleiben sollten auch die Kameradschaftsabende, die zum Leidwesen vieler Ehefrauen, ebenfalls in regelmäßigen Abständen abgehalten wurden und werden. Von Beginn an war und ist während dieser Treffen immer ein gewaltiger Brand zu löschen. Bereits unter dem
ersten Wehrführer stellte man einstimmig fest, dass diese Abende als gelungene Veranstaltungen anzusehen sind und nahm daraufhin die Ausrichtung der Kirmes in die Hand. Aber auch an anderen Veranstaltungen in der Gemeinde ist die Feuerwehr maßgeblich beteiligt. So ist z.B. der St. Martins-Umzug mit dem anschließenden imposanten Feuer zur liebgewordenen Tradition geworden.
Es war ein langer, nicht immer einfacher Weg von der Gründung bis zum heutigen Tag. Neben der Zuverlässigkeit bei der Brandbekämpfung sind es besonders die Einsätze unter dem Motto Hand- und Spanndienste, die die Freiwillige Feuerwehr Vierherrenborn nicht nur erforderlich, sondern auch sympathisch machten.
Text: Eleonore Kochann